SMEURA - Reisebericht Teil I

053Ein Besuch im größten Tierheim der Welt, der SMEURA

März 2014: Endlich war es soweit und es sollte losgehen. Jeanie und ich (Jassi) sind zwei Deutsche, die sich ehrenamtlich im Tierheim Verlorenwasser engagieren. Schon länger hatten wir vor, uns auch mal ein ausländisches Tierheim anzuschauen.

Nun war es also soweit.
Seitdem die Flüge im Januar gebucht waren, stieg von Tag zu Tag die Aufregung, was uns in Rumänien erwarten würde.
Wie würde es sein, so vielen Hunden gegenüber zu stehen?
Welche Bilder würden uns erwarten? Würden wir diese verkraften können?

2013 wurde das Abschlachten der Straßenhunde in Rumänien erlaubt. Seitdem konnte man so einige grausame Nachrichten lesen, die mit dementsprechenden Bildern unterlegt sind. Ausführliches dazu findet man auch auf der Homepage der Tierhilfe Hoffnung e.V. Dieser Verein hat das SMEURA-Tierheim aufgebaut. 

Hier in Deutschland ist man fernab von diesen Geschehnissen und in den Medien wird zu wenig darüber berichtet.
Tierschützer versuchen, auf die Situation in Rumänien aufmerksam zu machen. Dem möchten wir uns gerne anschließen.
Deshalb wollten wir uns die Situation vor Ort selbst anschauen, um uns ein eigenes Bild zu machen und unseren Besuch zu dokumentieren.
Wir möchten Ihnen/Euch davon einen Einblick geben.

Schon bei der Planung unserer Rumänienreise hatten wir uns vorgenommen, an einem Tag unseres Aufenthaltes auch die Hundefänger zu begleiten sowie eine Tötungsstation zu besuchen. Allerdings war uns schon bei dem Gedanken daran nicht wohl. Wir wussten nicht, was uns erwarten würde, aber wir wollten trotzdem alles mit eigenen Augen sehen.

Die Organisation von Seiten der SMEURA-Mitarbeiter war einfach top.
Wir wurden direkt vom Flughafen abgeholt. Leider hatte sich alles ein wenig verzögert, da wir am Flughafen ewig auf das Gepäck warten mussten. Kaum hatten wir das Flughafengelände verlassen, lief ein humpelnder Hund mit Plastikmüll im Maul über die vierspurige Straße. Am liebsten hätte ich den Fahrer gebeten anzuhalten. Unterwegs sah man immer wieder mal Hunde an den Straßen - und leider auch den einen oder anderen toten Hund.

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Viele Leute leben noch in sehr ärmlichen Verhältnissen. Die Felder werden teilweise noch mit Pferdekarren bewirtschaftet.

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Es liegt dort unheimlich viel Müll herum.

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Und scheinbar ziehen auch heute noch Leute mit Pferdekarren durchs Land.

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Der Fahrer begleitete uns beim Geldtausch und gab uns die Möglichkeit, gleich für die nächsten Tage Verpflegung einzukaufen. Wir hatten schon Sorge, dass wir es zeitlich am ersten Tag nicht mehr in die SMEURA schaffen. Als wir im Hotel ankamen, wurden wir von den hoteleigenen Hunden freudig begrüßt. Sie dürfen sich dort frei bewegen und gehören einfach dazu. Besonders der große Schäfimix mit nur drei Beinen hat sich vor Freude fast überschlagen.

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Obwohl die Tierpfleger bereits Feierabend hatten und eigentlich nur noch die Nachtwache in der SMEURA war, durften wir auch nach Arbeitsschluss kommen und Anna-Maria, die Tierheimleiterin, kennenlernen. Auch die Krankenstation und einige Welpen durften wir besuchen. Diese haben sich riesig gefreut, nochmal ihre Zimmer verlassen zu können und auf dem Flur zu toben.

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Unter anderem waren dort auch einige Hunde, die im hinteren Körperteil gelähmt waren. Bei so einem Anblick kommen einem die Tränen und man fragt sich, warum sie nicht erlöst werden. Doch dann sieht man, wie flink sie sich fortbewegen und vor allem, wie sehr sie sich freuen. Und es gibt auch Wunder und einige dieser Hunde finden ein Zuhause und dürfen ausreisen.

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In einem weiteren Raum waren Quarantäne-Boxen - sowohl mit Katzen als auch Hunden (fast ausschließlich Welpen). Leider hatte es ein Welpe nicht geschafft, er hatte den Kampf um sein Leben verloren - wie so viele andere schon zuvor.

Dann kamen wir in den Teil, in dem die relativ frisch verarzteten Hunde untergebracht sind. Der Gestank war kaum auszuhalten.

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In diesem Raum wird man sofort mit dem gefährlichen Leben der Straßenhunde konfrontiert. Die Verletzungen sprechen für sich. Die unterschiedlichsten Verletzungen wie z.B. Amputationen bis hin zu offenen Halswunden, die auf Strangulationen zurückzuführen sind.

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Dort saß auch Abira, die wir bereits vorgestellt haben: dieses Welpenmädchen war anfangs unsicher, ob wir es gut mit ihr meinen. Ich spürte, wie sie mit sich haderte, ob sie sich nun trauen sollte an dem Finger zu schnuppern oder nicht. Es zerreißt einem das Herz!

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Ein Welpe, ja wie soll ich es beschreiben: Beide Ohren sahen wie abgeschnitten aus und sie hatte in der Nase ein Loch. Sie duckte sich, wenn man mit der Hand von oben kam. Ein Welpe von ca. 3-4 Monaten. Den verletzten Schwanz, der noch amputiert werden sollte, hatte ich noch gar nicht gesehen. Was hatte man diesem unschuldigen Baby angetan?

Wenn jetzt jemand meint: Oh Gott, ich lese lieber nicht weiter, den möchte ich bitten, doch weiter zu lesen. Denn die SMEURA ist ein Ort, an dem diesen Tieren geholfen wird. Sie kümmern sich um die gejagten, misshandelten und geschundenen Tiere!
Es ist ein Ort, der dringend unsere Unterstützung braucht! Das sollte uns in den nächsten Tagen immer klarer werden.
Und so standen wir am Abend unseres Ankunftstages vor den vielen Welpen. Die Zahl von 1000 Welpen konnten wir gar nicht glauben.

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Auf dem Weg ins Hotel war es still im Auto. Jeder hatte die Bilder im Kopf von diesem Abend, vor allem von all den verletzten Hunden.
Die Gedanken kreisten und es war uns mulmig zumute, wie die nächsten Tage wohl ablaufen würden.
Die Nacht war unruhig wie erwartet. Die Hunde in Pitesti verständigten sich durch Heularien in der Nacht.
Es war wie eine Welle, die sich durch die Straßen zog. Ein Hund nach dem anderen fing an zu heulen. Gänsehaut ist da garantiert. (Fortsetzung wird folgen)

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