SMEURA - Reisebericht Teil 2

001Unser zweiter Aufenthaltstag sollte der aufregendste Tag unserer Reise werden.


Auf der Fahrt von unserem Hotel in der Stadt Pitesti zur Smeura sahen wir diverse Hunde auch in der Stadt. Urspünglich dachten wir, dass wir gar keine Straßenhunde mehr sehen würden. Besonders am Stadtrand liegen vor Grundstücken diverse Hunde. Sie scheinen aber dorthin zu gehören.

 

 

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Direkt vor der Smeura befinden sich auch im Wald viele Hundehütten. Dort leben die sogenannten Waldhunde, die von den Smeura-Mitarbeitern versorgt werden.

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Auf dem Weg zur Smeura kamen wir an der staatlichen Tötungsstation entlang. Sie befindet sich ca. 500m vor der Smeura. Solche Tötungsstationen wurden seit den neuen Gesetzen zum Abschlachten der Hunde 2013 in ganz Rumänien errichtet. Es sind mit EU-Geldern völlig neu errichtete Anlagen, die nur dem Zweck dienen, Hunde einzufangen und sie 2 Wochen - meist ohne ausreichende Versorgung - zwischenzulagern, ob sich ein Adoptant findet. Wenn niemand kommt - was dort meist so ist -, werden die Hunde getötet. Auch dafür gibt es dann wieder eine EU-Prämie.

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Manch ein deutsches Tierheim verfügt nicht über die finanziellen Mittel, sich solche Anlagen zu leisten.


Als wir im privaten Tierheim Smeura ankamen, das von dem deutschen Verein Tierhilfe Hoffnung e.V. geführt wird, wurden wir von wirklich allen Mitarbeitern mit einem freundlichen Lächeln begrüßt. Worte sind da überflüssig, obwohl einige Mitarbeiter dennoch versuchten, etwas auf rumänisch zu erklären. Aber oftmals klappte es mit Händen und Füßen, sich zu verständigen ;-)

Wir verschafften uns einen kleinen Überblick vom Gelände.

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Um den Eingang der Smeura herum dürfen sich einige alte Hunde frei bewegen und verbringen die meiste Zeit damit, sich die Sonne auf den Pelz scheinen zu lassen - während man von der einen oder anderen Hofkatze belagert wurde und man diese erst mal ordentlich durchkraulen musste.

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Nach einem kurzen Rundgang durch die Smeura ging es zur Tötungsstation. In den letzten 10 Tagen waren 130 Hunde von den staatlichen Fängern eingefangen worden. Die Smeura versucht, so viele Hunde wie möglich, von dort herauszuholen. 

Das Gefühl, diesen Ort zu betreten, kann ich kaum beschreiben. Die Smeura ist ja in Luftlinie nur ca. 500 m entfernt und von dort ist natürlich Gebell zu hören.
Dennoch herrscht trotz 130 Hunden in der Tötungsstation buchstäblich Totenstille. Ich konnte mir das gar nicht vorstellen. Als ob die Hunde wüssten, was das für ein Ort ist.

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In der Tötung sind keine Foto-Aufnahmen gestattet. Es sieht für Fremde äußerlich alles neu und gut aus - aber es ist ein schrecklicher Ort. Um der Smeura die "Zusammenarbeit" mit der Tötungsstation im Interesse der Tierrettung nicht zu erschweren, möchte ich mich öffentlich nicht weiter äußern.

Als wir zurück zur Smeura fuhren, kam ein Hilferuf rein.
Die Smeura hat glücklicherweise ein eigenes Hundefängerteam.

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Sie gehen ganz anders mit den Tieren um, als die staatlichen Fängertruppen. Wenn ein Notruf im Smeura-Tierheim ankommt, muss alles sehr schnell gehen, um anderen Fängern zuvorzukommen. So ging es dann auch mit maximaler Geschwindigkeit durch die Stadt. Tierliebe Menschen hatten einige Welpen an einer Bahnstrecke im Wohngebiet gesichtet und die Notrufnummer gewählt.
Ein älterer Herr wartete bereits vor Ort auf das Team.

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Und dann geschah etwas, was ich befürchtet hatte zu erleben. In einer Erdhöhle waren sechs Welpen, doch die Mutter war so ängstlich, dass sie sofort die Flucht ergriff.

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Die Smeura-Leute kümmerten sich sofort um die Welpen und brachten sie in einer Box unter.

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Sie gingen dabei äußerst liebevoll mit den Tierchen um. Dann versuchten sie, die Mutter einzufangen. Leider war kein Rankommen - alle Lockversuche blieben erfolglos.

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Das Blasrohr wurde vorbereitet, doch leider war das Gelände zu schwierig und die Gefahr zu groß, sie entweder nicht zu treffen oder dass sie sich irgendwo verkriecht.

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So mussten wir die Mutter leider allein mit ihrem Schicksal zurücklassen, was mir sehr zu schaffen machte. Aber wir erfuhren, dass die Smeura nochmal hinfährt, und so lange sucht, bis sie die Mutter haben.
Wieder im Tierheim angekommen, wurden alle Welpen untersucht, geimpft, entwurmt, gechipt und erhielten sofort ihre eigene Box in der Quarantäne.

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Solche Einsätze sind leider keine Ausnahme, sondern tägliche Routine. Dadurch befinden sich in der Smeura über 1000 Welpen! Ja, tatsächlich: 1000 Welpen allen Alters, aller Größen, mit kurzem oder langem Fell…
1000 Welpen, die ein Zuhause suchen, aber kaum eine Chance haben, in Rumänien eines zu finden, während hier in Deutschland die Leute Welpen auf illegalen Märkten erwerben, die qualvoll nachproduziert werden und viel zu früh von der Mutter getrennt werden. Oftmals erliegen sie dann ungeimpft diversen Krankheiten.

Zurück in der Smeura kamen wir gerade rechtzeitig, denn der vom Tierheim Verlorenwasser organisierte LKW mit Futter, den Tierfreunde aus ganz Deutschland extra für die Smeura gespendet hatten, war angekommen und wurde gerade entladen.
23 Tonnen Futter! Wow, ist das eine riesige Menge Futter. Kaum vorstellbar, dass es nur 14 Tage reichen sollte. Und hier noch einmal meine Bitte: die Lieferung ist noch nicht vollständig abbezahlt - das Tierheim Verlorenwasser braucht dringend noch Spenden (dafür Verwendungszweck Smeura-Futter).

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Ein ereignisreicher Tag neigte sich dem Ende. (Bericht Teil III folgt)

 

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