Aufreger
Ein Ehepaar aus dem weiteren Umkreis erscheint in unserem Tierheim auf der Suche nach ihrer vor einer Woche entlaufenen Katze.
Wir haben die ganzen letzten Wochen keine einzige Katze aufgenommen. Sie ist nicht bei uns.
Das Ehepaar möchte sich das Katzenhaus ansehen. Warum nicht. Jeder kann gern sehen, wie unsere Tiere hier leben.
Wir gehen unserer Arbeit nach und haben das Ehepaar schon fast vergessen, als sie vom Katzenhaus wieder ins Büro kommen. Sie haben "ihre" Katze bei uns entdeckt und sind sauer, dass wir sie unterschlagen wollen.
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Der junge Mann, der sich für einen unserer Hunde interessiert, hat ein sehr freundliches Auftreten. Auch sein Umgang mit dem Hund ist liebevoll und in Ordnung. So haben wir Hoffnung, dass es zu einer Vermittlung kommt.
Alle unsere Fragen beantwortet er wortgewandt. Doch es fällt auf, dass trotz umfänglicher Texte mitunter kein Inhalt erkennbar ist. Insbesondere die Frage nach seiner Adresse bleibt unbeantwortet. "Nur 20 Minuten von der Arbeit entfernt", lautet die Aussage. Eine andere Tierpflegerin fragt nach. Plötzlich ist der junge Mann nur zwei Straßen entfernt von seinem Geschäftsraum, den er sich für seine gerade begonnene Selbstständigkeit angemietet hat.
Weedy Bee hat uns mit einem Stern bewertet, weil sie (er?) der Meinung ist, wir würden einen Direktlink zu einer "Welpenstube" auf unserer Homepage haben. Nur: den gab es nie, gibt es nicht, und wird es auch nie geben.
Wer uns kennt, weiß, dass wir bei uns im Tierheim kastrieren, was das Zeug hält und auch Kastrationsprogramme im Ausland unterstützen.
Wir vermitteln auch keine Welpen, es sei denn, sie wurden bei uns ausgesetzt. Aber auch sie werden nur kastriert vermittelt - wie alle unsere Katzen und Hunde. Sogar unsere männlichen Ziegen und Schafe kommen unter's Messer, damit keine "Unfälle" passieren können.
Eine sehr nette und angenehme Familie adoptierte Cash bei uns.
Nach ein paar Tagen brachten sie ihn zurück, denn die kleine Tochter hatte große Angst entwickelt. Sie kamen Cash weiterhin im Tierheim besuchen und hofften, ihre Tochter würde die Angst besiegen und mit einem Trainer könne man das unterstützen. Aber an eine Rücknahme trauten sie sich noch nicht heran und meinten: Wenn wir jemand anderen für den Hund hätten, sollten wir ihn vermitteln.
Die Wochen vergingen mit Besuchen.
Zwei Männer erscheinen im Tierheim und interessieren sich für J. Cooper - eine Olde English Bulldogge. Der Hund ist 3 Jahre alt und sehr agil - der Interessent 74.
Das Kennenlernen von J. Cooper besteht im Entlangführen an unseren Gehegen. Eine Tierfreundin muss den Herrn erst aufmerksam machen, dass das wohl recht unpassend und stressig für J. Cooper wie auch die Hunde hinter den Gittern ist. Daraufhin setzt sich der ältere Herr zu seinem Partner, der bereits auf der Bank sitzt.
Die "Kennenlerntour" betrug keine 100 Meter.
Wir wollen dem Hund die Chance nicht von vornherein nehmen und schicken die beiden Herren auf Tour in den Wald. Wieder gehen sie nur wenige Meter - sind nach einer Viertelstunde wieder da.