Frosti
Frosti kam als einer der sogenannten Frachterhunde zu uns.
Sein Zustand war nicht gut. Wir begannen mit dem Aufpäppeln und wie seine sieben Kumpel, mit denen er an Bord gelebt hatte, nahm er zu und machte den Eindruck, es ginge ihm gut.
Doch sein Zittern ließ uns keine Ruhe. Seine Besitzer hatten ihn deswegen auch Frosti genannt, denn sie waren der Meinung, er würde ständig frieren. Wir hielten dies für Unsinn und vermuteten eher eine erhöhte Sensibilität und organische Ursachen. Deshalb ließen wir ein großes Blutbild fertigen.
Die Werte waren niederschmetternd: alle weit außer der Norm. Doch Ultraschall und Röntgen ergaben keine Ursache. Unsere Tierärztin schickte uns zu einer Praxis, die noch über andere Diagnosemethoden verfügt. Aber auch dort nur wieder die Bestätigung: die Werte sind sehr schlecht, aber keine Ursache zu finden. Die Behandlungsversuche schlugen nicht an.
Wir fuhren mit Frosti deswegen sofort nach Berlin zur Uniklinik. Auch dort dasselbe: schlimmer Befund - aber keine Diagnose. Wir wollten ihn mit einer Bluttransfusion retten, doch Frosti ging es zu schlecht, er schaffte es nicht.
Wieder einmal sind wir in größter Trauer.