Glückskinder 2011

Susa

SusaSusa war mit ihrem Schicksal ein echter Aufreger für viele Tierfreunde und sorgte für viel Gesprächsstoff.

Sie wurde eines Sonntags bei uns abgegeben, weil die Familie keine Zeit mehr für sie hatte.

Besonders tragisch: die kleine Hündin ist 15 Jahre alt, fast blind und nach Angaben des Besitzers schwerhörig.

Sie hatte enorme Probleme, im Tierheim klarzukommen und jammerte nur, als ihre Familie weg war. Auch als es abends still wurde und alle Hunde schon schliefen, war sie nur am Schreien, Jammern und Weinen. Wenn man ihre Lautäußerungen hörte, kam man kaum auf die Idee, es könne sich um einen Hund handeln.

Unser Tierheimleiter nahm sie daraufhin mit nach Hause. Dort fühlte sie sich sofort heimisch und war ruhig. Sie fand sich sehr gut zurecht und schloss auch mit den anderen Hunden der Familie sofort Freundschaft. Susa zeigte sich völlig unproblematisch, wollte einfach nur lieb sein und auf ihre letzten Monate noch etwas Liebe bekommen.

Statt des Schreiens und Weinens konnte man nun ein kräftiges Bellen vernehmen - vor allem wenn es auf Tour gehen sollte. Das liebte Susa sehr. Ihr Zustand besserte sich zusehends, wie man auch am unterschiedlichen Fell auf den Fotos erkennen kann.

Da unser Tierheimleiter schon mehrere alte und kranke Hunde mit nach Hause genommen hat, die dort von seiner Familie gepflegt werden, konnte er Susa jedoch nicht dauerhaft betreuen. Deshalb waren wir auf der Suche nach einem anderen weichen Couchplatz für die süße Kleine.

Es meldeten sich mehrere Interessenten, denen Susa leid tat. Auch Verwandte der Familie, die Susa abgegeben hatte, wollten sie gern zu sich nehmen. Sie waren ebenso erbost über das Verhalten ihrer Familie wie andere Tierfreunde. Wir waren zunächst skeptisch, doch sie konnten uns von der Ernsthaftigkeit ihrer Bemühungen um Susa überzeugen. Und so übergaben wir ihnen Susa.

Eine Bemerkung noch zu den Geschehnissen: so traurig es auch für eine Hündin wie Susa ist, ihre Familie verlassen zu müssen, manchmal ist dies dennoch der bessere Weg. Der Pflegezustand der Hündin bei der Abgabe und ihr Zurückschrecken in vielen Situationen ließen darauf schließen, dass es ihr nicht wirklich gut ging. Nun hat sie noch eine Perspektive.

Anders ergeht es derzeit einem Hund in Kleinmachnow. Seine Besitzerin wollte ihn bei uns abgeben. Sie hatte angeblich schon in mehreren Tierheimen angerufen, aber die seien alle voll.
Von uns hört man diesen Satz nie. Es gibt immer noch ein Eckchen, wo man ein Tier unterbringen kann - das Problem sind die Kosten dafür!
Die junge Frau schilderte, ihr Hund käme mit dem Alleinsein in der Wohnung nicht klar (sie ist 10-12 Stunden abwesend). Er hätte schon die Türen und Wände angeknabbert. Auch eine Hundepsychologin hätte nicht helfen können.

Auch wenn es uns schwerfällt, wir verkneifen uns an dieser Stelle jeglichen Kommentar.

Wir sagten also die Aufnahme des Hundes sofort zu. Doch plötzlich hatte die Frau keine Zeit mehr, den Hund zu bringen. Wir sagten also zu, ihn abzuholen. Doch auch das ginge nicht, denn sie müsse sehr früh zur Arbeit, meinte sie. Wir sagten zu, dann eben ganz früh zu kommen - doch auch das war der Frau nicht recht - sie wollte sich das nochmal überlegen und dabei ist es dann auch geblieben.

Um nun auf Susa zurückzukommen: Ist es besser, einen Hund in der gewohnten Umgebung zu halten - auch wenn diese unzureichend ist, oder ihm eine Umgewöhnung zuzumuten, bei der er eine schöne Perspektive hat? Vielleicht haben es Susas frühere Besitzer - wenn auch zu spät - aber letztlich doch richtig gemacht, indem sie Susa zu uns brachten, als sie sich überfordert fühlten?

 

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