Glückskinder 2010

Flemming ist ein ruhiger Mischling, den wir kein einziges Mal bellen hörten. Obwohl er nur klein ist, ausgesprochen lieb und sich gut mit anderen Hunden verträgt, musste er eine ganze Weile auf eine Adoption warten. Seine Ängstlichkeit stand ihm bei der Vermittlung im Wege.

Sein neues Frauchen in Berlin bringt zum Glück die nötige Geduld auf, Flemming in aller Ruhe einzugewöhnen.

Flemming scheint ihr dafür sehr dankbar zu sein und Vertrauen zu ihr zu fassen. Sie berichtete uns Folgendes:

Flemming hat ein schönes Körbchen, das gut und weich mit Kissen ausgepolstert ist. Doch morgens findet sein Frauchen darin weitere Sofakissen vor, die sich Flemming nachts von der Couch geholt und in sein Körbchen gelegt hat; und zwar sind es immer jene Kissen, die sein Frauchen tagsüber für sich benutzt. Auch hat er sich schon getraut, die halbe Treppe zum Schlafzimmer zu erobern.

Die restlichen Stufen werden auch noch folgen, da sind wir sicher. Geduld und Liebe lässt alle Wunden heilen. Interessant finden wir, wie deutlich Flemming zeigt, was allen Hunden als Rudeltieren wichtig ist: sie arbeiten hauptsächlich mit dem Geruchssinn und dem Gehör. Glücklich werden können also nur Hunde, die gerade nachts, wo in der Natur die größte Gefahr für ihre Familie herrscht, riechen und hören können, ob es ihren anderen Rudelmitgliedern gut geht. Dafür muss man natürlich bei seinem Rudel leben dürfen. Ein Drama also für alle Hof- und Zwingerhunde, die ihre seit Millionen Jahren erworbenen Verhaltensweisen nicht ausleben können.