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Stationen eines behinderten Hundes

FightIm November erhielten wir einen Notruf von Seelen für Seelchen e.V. zur Aufnahme von Hunden, die in Rumänien aus einem Shelter herausgeholt werden mussten, weil der Bürgermeister die Tötung wieder einführte.

Wir mussten schnell die überlange Liste durchklickern und uns für sieben Hunde entscheiden, die noch Platz im Transporter hatten.

Mit furchtbar schlechtem Gewissen suchten wir aus: jung mussten sie nicht sein, wir nehmen auch gern ältere. Aber groß oder ängstlich dürfen sie nicht sein, denn wir vermitteln hauptsächlich in die Stadt. Neue Langzeitinsassen für unser Tierheim zu „produzieren“ wäre sträflich.

Jede Entscheidung für einen Hund bedeutete, andere zurückzulassen. Eine schlimme Situation für uns.

Immer wieder fielen uns beim Durchgehen der Liste zwei ganz außerordentlich liebenswerte Rüden auf, die beide behindert waren. Doch sie nach Verlorenwasser zu holen wäre einfach unverantwortlich.

Der Transport mit den sieben Hunden traf ein. Doch die zurückgelassenen und vor allem die beiden behinderten Filou und Fight gingen uns einfach nicht aus dem Kopf. Wir dachten an einen namhaften Chirurgen in Berlin, der schon einige schwere Fälle für uns operiert hatte. Das Geld müssten wir irgendwie zusammenbetteln.
Also beschlossen wir, die beiden zu holen und setzten sie als erstes auf die Liste für einen weiteren Transport.

Vorsorglich hatten wir einen Termin bei dem lange im Voraus ausgebuchten Tierarzt vereinbart, um die Handicap-Hunde gleich nach ihrer Ankunft vorzustellen.

Maßlos groß war unsere Enttäuschung, als der Chirurg sagte, man könne keinen der beiden mehr operieren.

Nun hatten wir also doch Langzeitinsassen organisiert. Aber immerhin hatten wir die Beruhigung, dass sie bei uns ein weitaus besseres Leben führen würden mit viel mehr Zuwendung und Abwechslung als in Rumänien. So grämten wir uns also nicht wegen unserer Entscheidung.

Die ARD kam zum Dreh. Wir hofften, Fight und Filou würden ausführlich vorgestellt. Doch das Thema der Sendung war ein anderes. Wieder eine enttäuschte Hoffnung.

Damit während des mehrstündigen Fernsehdrehs die Arbeiten für unsere Tiere nicht auf der Strecke blieben, waren ehrenamtliche Helfer zur Verstärkung unseres Teams gekommen. Ein nettes junges Pärchen, das bereits einen Hund von uns adoptiert hat, beschäftigte sich an dem Tag u.a. auch mit den beiden Handicap-Hunden. Bei Fight und den jungen Leuten schlug der „Blitz“ ein: Liebe auf den ersten Blick!

Doch es war so vieles zu bedenken und zu besprechen, damit eine Adoption eines so speziellen Hundes nicht schiefgeht.
Nachdem alles durchdacht und geplant war, blieb für die Adoptanten schließlich noch ein Problem: würde es Fight trotz seines steifen Hinterbeines schaffen, auf das Boxspringbett hochzuklettern oder müssen sie eine Rampe anschaffen? Vorsorglich begutachteten sie im Internet schon mal verschiedene Modelle.

Zu Neujahr ist Fight umgezogen.
 
Hier seine Stationen:
 
  • Schwer verletzt auf den Straßen Ostrumäniens.
  • Eingefangen und in Sicherheit in einem rumänischen Shelter – aber ohne tierärztliche Behandlung. Verdammt zu lebenslangem Eingesperrtsein in einem kleinen Zwinger.
    Erneut bedroht durch die Maßgaben des Bürgermeisters.
  • Ausreise nach Deutschland.
    Behindert - aber viel Gelegenheit mit Artgenossen und Tierpflegern zu spielen und zu toben in einem großen Gehege und bei Gassitouren im Wald des Tierheimes Verlorenwasser.
  • Eine eigene liebevolle Familie, ein Spielekumpel zum gemeinsamen Erforschen der Wiesen, Felder und Wälder rund um das schöne Eigenheim mit Garten. Und ein kuscheliges Plätzchen im Bett bei Frauchen, Herrchen und Kumpel Shippo.
 
Das sind Geschichten, wie wir sie lieben.

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