Glückskinder 2010

Enzo hatte schon viel Pech in seinem Leben. Offensichtlich gab es früher nicht viel Futter und Streicheleinheiten für ihn, denn Enzo hat gelernt, "sein" Glück zu verteidigen.

Bei uns lief er problemlos in der Gruppe und ordnete sich gut ein.

Doch als ein nettes Ehepaar ihn adoptierte, wollte er nun alles beherrschen und schnappte, wenn er Angst hatte, man wollte ihm Futter, sein Frauchen oder den Lieblingsplatz streitig machen. Den neuen Besitzern war das zuviel  - also ging es zurück ins Tierheim.

Als nächstes erschien eine Berlinerin. Sie wollte die Schäferhündin Snupe adoptieren und am nächsten Tag abholen. Doch da hieß es dann: "Ach, ich habe es mir heute Nacht anders überlegt. Ich nehme Enzo." Wir ahnten nichts Gutes, warnten massiv. Doch die Frau war sich sicher: sie hätte so viel Hundeerfahrung und eine Hundeschule und Freunde mit Hundeerfahrung und, und, und. Sie würde Enzos Verhalten problemlos in den Griff bekommen, meinte sie. Viel Zeit nahm sie sich dafür allerdings nicht, denn schon zwei Tage später brachte sie Enzo wieder ins Tierheim zurück.

Vor einer Woche erschien eine Studentin und wollte Enzo. Wir lehnten ab: Studenten haben keine Zeit, keine Erfahrung, Probleme mit WG-Kumpels sind vorprogrammiert - einen dritten Fehlversuch wollten wir Enzo nun wirklich nicht zumuten.

Doch die junge Frau und ihre Familie gingen anders und voller Verständnis an Enzo heran, reagierten im richtigen Moment und siehe da: Enzo fand sofort seinen Platz in der neuen Familie, wie die beiliegenden Bilder zeigen.