Glückskinder 2011

Caddy

Caddy"Hallo, Ihr lieben Pfleger und Zurückgelassenen in Verlorenwasser,

nun sind ja schon einige Wochen ins Land gezogen, seit ich euch verlassen habe und jetzt will euch euer Caddy endlich mal schreiben, wie es ihm inzwischen ergangen ist. Erst einmal, es geht mir gut und ich habe mich im neuen Zuhause schon sehr gut eingelebt.

Frauchen war gleich mit mir beim Tierarzt, der mir eine gute Gesundheit bescheinigt hat und der sehr nett zu mir war. Er meinte, einer meiner Ahnen könnte ein bayerischer Gebirgsschweißhund gewesen sein. Na, da kann ich doch richtig mit angeben und nun weiß ich auch, warum ich so gerne schnüffele. Es gibt ja auch soooooooo viel Interessantes zu schnuppern, besonders, wenn man irgendwo neu ist.

Trotzdem war es mir ein bisschen unheimlich am Anfang, und vorsichtshalber habe ich mir in der ersten Nacht bei Frauchen lieber einen Platz unter dem Küchentisch ausgesucht und mich erst mal an die Wand gedrückt. Sehr bequem war das nicht, aber sicher ist sicher, so allein in der Fremde und ohne meine Kameraden. Bald habe ich dann aber einen gepolsterten Hocker im Korridor entdeckt, auf dem ich die nächsten Tage fast ununterbrochen zugebracht habe. Noch heute ist es einer meiner Lieblingsplätze, da habe ich eine schöne Ecke und gleichzeitig kriege ich alles mit. Wo Frauchen gerade hingeht, wann die Nachbarn nachhause kommen oder ob Besuch kommt und all so was. Es ist ja nicht so, dass ich neugierig bin, aber ich muss ja auch ein bisschen auf alles aufpassen, nicht wahr ?

Inzwischen mache ich es mir überall gemütlich, wie mir gerade so ist. In der ersten Zeit war mir der Kasten in Frauchens Zimmer auch nicht geheuer. Da kamen Töne raus und bunte Bilder. Obwohl  Frauchen mich gerne neben sich auf dem Sofa gehabt hätte, bin ich dann doch lieber wieder rausgerannt und habe den Kasten auch mal kräftig angeknurrt. So etwas war ich ja nun überhaupt nicht gewöhnt. Aber nun bleibe ich ganz gelassen dabei, wie es ja meistens so meine Art ist, ihr kennt mich ja. Und stubenrein war ich gleich von Anfang an sowieso.

Frauchen hat mich schon gleich, nachdem ich hier angekommen bin und die Geschäfte wieder offen waren, im Auto mitgenommen. Wir sind zu einem Laden gefahren, wo es herrlich nach tollen Fressalien duftete. Dort, wo es am leckersten roch, habe ich gleich mal meine Pfoten draufgelegt und mich besonders interessiert gezeigt. Und das hat auch tatsächlich genützt, denn Frauchen meinte, wenn ich mir schon selbst was aussuche, dann soll ich es auch haben. So habe ich gleich für einen Vorrat an unvergleichlich leckerem Pansen und sogar „Hirschzigarren“ gesorgt. Das nächste Mal bin ich dann gleich ganz in die Regale gesprungen.

Ein Geschirr habe ich auch bekommen, damit fühle ich mich wohler, wenn wir unterwegs sind. Inzwischen habe ich Frauchen auch den Gefallen getan, „Sitz“ und „Down“ zu lernen und gehe auch öfters schon mal ganz ordentlich an der Leine, wenn ich nicht allzu beschäftigt bin, um auf „Fuß“ zu hören. Frauchen meint, wir müssen daran noch arbeiten. Sie hat das aus so schlauen Büchern, wo drin steht, was man als guter Hund so alles können und machen soll. Naja, wenn sie meint. Aber sonst lobt sie mich immer sehr. Und apropos Autofahren, ich steige jetzt immer ganz cool ins Auto und mache es mir auf dem Rücksitz bequem und fahre überall mit hin. Meinen eigenen kleinen Sicherheitsgurt habe ich natürlich auch. Meistens geht es ja auch dahin, wo es schön ist. Zum Beispiel in unseren Garten. Die Hollywoodschaukel ist ja nun meine, da kann ich stundenlang sitzen, habe alles im Blick, was vorüberkommt und was so los ist. Wir gehen an der Havel spazieren, die ist quasi vor der Tür. Da laufe ich dann an einer ganz langen Leine und das erste Mal habe ich einen richtigen Tobeanfall gekriegt, weil ich mal wieder so richtig rennen konnte. Frauchen rennt hier in der Stadt auch manchmal mit mir an der Leine, aber sie ist ja längst nicht so schnell wie ich. Vielleicht gehe ich im Sommer ja auch mal baden. Mal sehen.

Das Tollste bisher aber war vor kurzem ein Waldspaziergang. Da habe wir ein anderes Frauchen mit einem meiner Artgenossen getroffen und sind dann zusammen weiter gelaufen. Mein Frauchen hat mich mutig das allererste Mal von der Leine genommen, weil wir ja nun zu viert im Rudel waren. Na, da hättet ihr mich mal sehen sollen. Ich bin gerannt wie der Blitz und konnte gar nicht aufhören damit, über die Wiesen zu galoppieren. Frauchen hat sich schon Sorgen gemacht, dass ich tot umfallen könnte. Naja, sie hat ja auch bisher noch keinen wie mich gehabt und macht sich manchmal komische Gedanken. Ich bin aber immer wieder zurückgekommen, denn auf  „Hier“ kann ich nämlich auch schon hören, was sich ja natürlich auch lohnt, weil es dann meistens ein Leckerli gibt, ich bin ja schließlich nicht doof.

Etwas schüchtern aber bin ich schon noch. Eigentlich möchte ich  ja am liebsten dauernd geschmust werden, aber ich traue mich nicht, es so deutlich zu zeigen. Aber zum Glück macht es Frauchen trotzdem, weil sie es auch gern hat. Aber auch darin bin ich schon viel mutiger geworden.

Und da ich gerade von Blitz gesprochen habe…..also, ich gebe es ja nicht gern zu, aber neulich….. naja, da gab es so ein Gewitter ……ääh…und ….. also Frauchen  meinte irgendwas von Zittern und Espenlaub und solch komisches Zeug. Euch sage ich es jetzt heimlich und ich hoffe, es bleibt unter uns, ich habe echten Sch….. vor Gewitter, das ist so gar nicht mein Ding. Und dabei habe ich nicht mal Angst, wenn wir an einer lauten Baustelle vorbeikommen oder es irgendwo knallt oder anderswie ganz laut ist. Komisch, was ?

Was mein leibliches Wohl angeht, kriege ich immer gut zu essen und außerdem mein Stück Pansen oder so etwas, wenn wir mittags wieder nachhause kommen und abends noch mein Betthupferl. Darauf bestehe ich nun auch, denn man hat ja schließlich so seine Gewohnheiten, ist doch klar. Und kleine Leckerlis gibt`s sowieso, denn die gehören ja sozusagen zur „guten Erziehung“. So steht es jedenfalls in den schlauen Büchern. Oder sehe ich da irgendwas falsch?  Meine gute Figur habe ich aber behalten, das soll auch so bleiben, denn verfressen bin ich trotzdem nicht.

Also, ihr seht, es geht mir richtig gut, und Frauchen meint, wir haben doch beide großes Glück gehabt, dass wir uns gefunden haben. Wir sind beide sehr zufrieden miteinander. Und, obwohl ich doch „nur“ ein kleiner Hund bin, soll ich ihr Leben viel schöner gemacht haben.

Ach, und im Übrigen, ich höre jetzt auf den Namen Tobi.

Für euch jedoch immer

mit einem ganz ganz lieben WauWau

und mit einem Dankeschön

an alle

Euer Caddy"

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