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Tierallergie
In Deutschland stehen auf den ersten drei Plätzen die Allergien gegen Pollen ("Heuschnupfen"), Hausstaubmilben und Tiere.
Die Bezeichnung Tierallergie ist allerdings nicht korrekt und auch die Tierhaarallergie trifft es nicht wirklich. Die auslösenden Stoffe werden nur durch die Tierhaare oder Federn verbreitet. Die wirklichen Allergene befinden sich in den Ausscheidungen der Tiere, z.B. im Urin oder Speichel, in Hautschuppen usw.
Am häufigsten trifft man auf Allergien gegen Katzen (wir verkürzen der Einfachheit halber auf die Nennung der Tierart, obwohl das - s.o. - so nicht korrekt ist).
Auch gegen Meerschweinchen zeigen viele Menschen recht heftige Reaktionen.
Pferde und Kaninchen können ebenfalls starke Allergien auslösen.
Sehr problematisch können auch Vögel sein, denn sie verbreiten über ihre Federn nicht nur die üblichen Allergene wie bei den genannten Tieren, sondern zusätzlich auch die von Milben.
Insgesamt wird man also recht selten Menschen finden, die wirklich bei Hunden allergisch reagieren.
Sollte es zum Ausbruch einer Allergie kommen, kann man natürlich kurzfristig medikamentös behandeln. Langfristig erreicht man viel mit einer Hyposensibilisierung - mitunter sogar ein völliges Verschwinden der Symptome.
Vor sechs Jahren stellten wir unsere Tierpflegerin Simone ein. Nach einiger Zeit ging es ihr immer schlechter. Wir hatten es noch nicht mit der Tierheimarbeit und einer Katzenallergie in Verbindung gebracht. Eines Tages erlitt sie zu Hause einen ausgesprochen lebensbedrohlichen Asthmaanfall. Sie überlebte nur, weil der Rettungswagen sehr schnell zur Stelle war.
Die medizinische Mühle begann zu mahlen und lieferte bald als Ursache eine Katzenhaarallergie. Wir mussten uns von einem Tag auf den anderen von Simone trennen.
Wer sie kennt, kann sich vorstellen, wie wir sie vermissten. Und die Tiere erst! Keine Simone mehr, die mit den Hunden tobte und kuschelte.
Uns ließ es keine Ruhe. Nach ein paar Monaten erkundigten wir uns, wie es ihr geht. Auch Simone vermisste ihre Arbeit.
Wir überlegten uns, ob wir eine unkonventionelle Vorgehensweise ausprobieren könnten.
Wir stellten Simone wieder ein. Im Katzenhaus arbeitet sie seitdem gar nicht mehr und im oberen Haus macht sie einen Bogen um die Katzenzimmer. Wenn Katzen vermittelt werden, hält sie sich fern. Wenn sie doch mal selbst den Vertrag zur Aufnahme oder Abgabe einer Katze machen muss, helfen ihre Kollegen sofort und tragen die Katze aus dem Büro.
Simone hat immer ein Notfallset dabei. Sie hat bisher keine Hyposensibilisierung durchführen lassen. Trotzdem arbeitet sie nun schon wieder vier Jahre bei uns im Tierheim - ohne Probleme - nur aufgrund der konsequenten Organisation der Arbeiten und der Rücksichtnahme ihrer Kollegen.
Es geht vieles zu machen, wenn man will.
Hinweis: Das Foto zeigt keine Mitarbeiterin des Tierheims.