Aufreger

Aufreger: Mutterliebe

MutterliebeDakar ist ein bildhübscher Hund. Außerdem sehr verspielt.

Vor kurzem hatten wir ihn beim Toben mit Schulklassen dabei. Doch wir mussten feststellen, dass Dakar davon gar nicht erfreut war. Er schaukelte sich regelrecht hoch und wurde den Kindern gegenüber aggressiv. Bei seinem Gewicht von 24 kg steckt viel Masse dahinter, um einem Kind richtig Schaden zuzufügen.

Es ist nichts passiert, weil unsere Tierpfleger natürlich sofort reagieren. Aber wir ziehen unsere Konsequenzen daraus und haben unsere Vorstellungen zur Vermittlung von Dakar revidiert.

Am Wochenende kam eine Familie mit zwei Kindern. Diese haben viele Freunde und spielen mit denen auf dem Grundstück auch Fußball usw. Sie hatten sich im Internet Dakar ausgesucht und wollten ihn unbedingt adoptieren. 

Unsere Tierpflegerin berichtete pflichtgemäß von unseren Beobachtungen und teilte mit, dass wir Dakar nicht in eine Familie mit Kindern in dem Alter vermitteln.

Im Sekundenbruchteil drehte die Mutter auf und begann sofort, unsere Tierpflegerin verbal zu attackieren. Darunter einer unserer Lieblingssätze: "Sie wollen ja gar keine Tiere loswerden". Unsere Mitarbeiter bleiben immer ruhig. So antwortete unsere Tierpflegerin: "Selbstverständlich möchten wir unsere Tiere vermitteln - aber nur unter der Prämisse, dass es Ihren Kindern auch gut geht dabei."

Der Vater bedankte sich für die Aufklärung. Doch die Frau zeterte weiter. Endlich verließen sie das Gelände. Kurz danach kamen verschiedene Besucher ins Büro und fragten, was denn bei uns los sei. Sie hätten auf dem Weg ein Ehepaar getroffen, das einen heftigen und lautstarken Ehekrach hätte. Die Frau sei nur am Schimpfen und Brüllen - immer mit den Kindern daneben.         

Mutterliebe? Es kann doch nicht sein, dass unsere Tierpflegerin die Verantwortung der Mutter an deren Stelle wahrnehmen muss und dann noch dafür abgekanzelt wird. Wir stecken das weg. Aber wie wachsen diese Kinder auf? Wie oft wird über Schule und Lehrer geschimpft. Doch die Grundlagen für das spätere Leben werden in der Familie gelegt. 

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