Glückskinder 2009
Lisa und Familie
An einem dunklen und ungemütlichen Wintertag kurz vor Silvester 2007 steht ein Mann mit einem völlig unterernährten Hundebündel vor der Tür des Tierheims. Der Welpe sei unhergeirrt. Es hätte wahrscheinlich noch mehrere Geschwister gegeben, aber die seien vermutlich tot. Das kleine Bündel hier hätte es wohl unter dem Hoftor hindurch in die Freiheit geschafft. Wen er als Besitzer vermutet, wollte er uns aber nicht sagen, denn dort hätte es schon einen großen Polizeieinsatz und eine Einweisung in die Psychiatrie gegeben: der Besitzer hätte seine Hunde totgeschlagen. Wir nehmen das Bündel Elend auf ohne weiter zu fragen und versorgen es.
Der Welpe namens Lisa wächst und wird größer, viel größer.
Einige Wochen später ruft weinend ein Mann an. Wir sollen seine beiden Hunde aufnehmen. Er hätte kein Geld - käme aus der Psychiatrie - seine Frau hätte ihn verlassen - er müsse die Wohnung räumen - usw. Wir fahren hin. Er übergibt uns zwei Hunde: Mutter und Tochter. Er erzählt uns, die anderen Welpen seien erschlagen worden. Ja, so etwas dachten wir uns schon. Wir laden die Tiere ins Auto.
Die beiden Hündinnen sind nicht nur sehr groß und unterernährt sondern auch sonst in einem erbärmlichen Zustand. Die Mutter - sie heißt bei uns Big Babsy - hat zudem eine Hormonstörung: das Fell fällt am ganzen Körper aus. Allein die Medikamente dafür kosteten uns jeden Monat über 100 Euro.
Für keines der drei Tiere bekommen wir auch nur einen Cent - weder vom Ordnungsamt noch vom Besitzer.
Mit viel Aufwand können wir sie vermitteln. Eines der drei Mädels lebt jetzt am Wannsee, das andere im Grunewald und das dritte im Raum Belzig.
Und das ist nun August 2009:
https://www.tierheim-verlorenwasser.de/unsere-tiere/glueckskinder/glueckskinder-2009/148-lisa-und-familie.html#sigProGalleria248d0ae9c3